Warum Brachytherapie?
Vorteile
Da die Zahl der Prostatakrebs-Diagnosen ansteigt, werden mehr und bessere Behandlungsmöglichkeiten benötigt, die ausgezeichnete Heilungsquoten bei gleichzeitig minimalen Nebenwirkungen und niedrigen Kosten bieten. Die Brachytherapie hat zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Behandlungsmethoden.
Die Heilungsquoten:
Bei Niedrigrisiko-Patienten sind die Heilungsquoten höher oder gleich hoch wie bei einem chirurgischen Eingriff oder einer externen Strahlentherapie. In Fällen der mittleren Risikostufe und bei Hochrisiko-Patienten, brachte die Kombination von Brachytherapie und externer Strahlentherapie bessere Ergebnisse als die Chirurgie (1, 2).
Minimal invasive Methode:
Bei der Seed-Implantation gibt es keine Einschnitte oder Wundnähte wie bei einer Operation. Außerdem sind nach der Behandlung keine bis nur geringfügige Schmerzen zu befürchten (3).
Harnfunktion:
Nebenwirkungen auf die Harnlassfunktion, d.h. Inkontinenz, treten bei weniger als 1% der Patienten auf (4). Nach einer Operation kann diese Rate bei bis zu 10% liegen (5).
Sexualfunktion:
Ca. 6-25% aller Patienten, die eine Brachytherapie erhalten, werden ein Nachlassen der Sexualfunktion feststellen gegenüber ca. 50% der Patienten nach einer Operation(7). Bei den Betroffenen haben sich jedoch erektionsfördernde Medikamente und sonstige Hilfsmittel als sehr wirkungsvoll erwiesen.
Darmfunktion:
Im Vergleich zur externen Strahlentherapie leiden Brachytherapie-Patienten viel seltener unter Darmreizungen (8).
Bequemlichkeit:
Da die Brachytherapie-Behandlung ambulant vorgenommen wird, ist kein Krankenhausaufenthalt notwendig. Darüber hinaus werden die Seeds in nur einer einzigen Sitzung implantiert; bei externer Strahlentherapie nimmt die Behandlung mehrere Monate in Anspruch. Das heißt, dass Brachytherapie-Patienten nicht mehrere Wochen Urlaub einreichen müssen, wie z.B. bei einer Operation. Da die Patienten immer jünger werden und oft noch voll im Berufsleben stehen, ist es wichtig, dass sie ihre Arbeit nicht für längere Zeit unterbrechen müssen. Die Patienten können Ihre normalen Tätigkeiten innerhalb eines Tages wiederaufnehmen.
Blutverlust:
Im Vergleich zu einer Operation tritt kein Blutverlust auf (9).
Kosten:
Im Vergleich zu einer Prostatektomie (chirurgische Entfernung der Prostata) oder einer mehrwöchigen externen Strahlenbehandlung ist die Prostata-Brachytherapie die kosteneffizienteste Behandlung (10).
Literatur:
1. Klein, E. Cleveland Clinic Localized Prostate Cancer Registry. In low-risk prostate cancer, quality of life is key to treatment choice. Urology Times, August 1, 2008.
2. Bittner, N et al. Interstitial brachytherapy should be standard of care for treatment of high-risk prostate cancer. Oncology. August 2008, p. 995-1017.
3. Moran BJ, Gurel MH, Visockis J, Geary P. Post-operative pain and prostate brachytherapy. Int J Radiat Oncol Biol Phys 2003; 54: Issue 2 Supplement 0.
4. Feigenberg SJ, Lee WR, Desilvio ML, et alL Health-related quality of life in men receiving prostate brachytherapy on RTOG 98-05. Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2005 Jul 15;62(4):956-64.
5. Steineck G, Helgesen F, Adolfsson J, et al: Quality of life after radical prostatectomy or watchful waiting. N Engl J Med. 2002 Sep 12;347(11):790-6.
6. Robinson JW, Moritz S, Fung T. Meta-analysis of rates of erectile function after treatment of localized prostate carcinoma. Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2002 Nov 15;54(4):1063-8.
7. Frank, SJ et al. An assessment of quality of life following radical prostatectomy, high dose external beam radiation therapy and brachytherapy iodine implantation as monotherapies for localized prostate cancer. J Urol. 2007 Jun;177(6) 2151-6.
8. Zelefsky MJ, Fuks Z, Hunt M, et al: High-dose intensity modulated radiation therapy for prostate cancer: early toxicity and biochemical outcome in 772 patients. Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2002 Aug 1;53(5):1111-6.
9. Rassweiler J, Hruza M, Teber D, et al: Laparoscopic and robotic assisted radical prostatectomy–critical analysis of the results. Eur Urol. 2006 Apr;49(4):612-24
10. Quang et al. Technologic evolution in the treatment of prostate cancer. Oncology (21) 13. 1598-1603.